Mit 38 hatte ich plötzlich diesen verrückten Plan: Bis zu meinem 40. Geburtstag wollte ich in die beste Form meines Lebens kommen. Aber was muss man dafür tun? Lass mich dir erzählen, wie es bei mir anfing.
Es war 2021, mitten in der Corona-Pandemie. Lockdown folgte auf Lockdown, und meine Hauptaktivität bestand darin, abends mit Freunden Computerspiele zu spielen – vor allem Call of Duty: Warzone. Wir sind jeden Tag in Verdansk gelandet und hatten eine gute Zeit. Aber für meine Fitness hat das natürlich nichts gebracht. Weder habe ich Schritte gesammelt noch irgendetwas anderes für meinen Körper getan – außer vielleicht meine Reaktionsgeschwindigkeit und Maus-Skills zu verbessern.
So stand ich also vor der Frage: Wie fange ich jetzt an? Ich hatte immer mal wieder ans Fitnessstudio gedacht, vor allem weil ich hoffte, dass Muskelaufbau Kalorien verbrennen könnte. Trotzdem war ich mir nicht sicher, ob es mir Spaß machen würde. Bis dahin war ich immer ein Teamsportler: Ich habe American Football gespielt und zu der Zeit auch Fußball. Für mich musste immer ein Ball dabei sein, und ich war mir unsicher, ob mich das Fitnessstudio wirklich motivieren würde.
Dann habe ich meiner Frau von der Idee erzählt, und wir hatten Glück: Direkt vor unserem Haus hatte ein Fitnessstudio eröffnet. Eine Freundin meiner Frau ging bereits hin und hat es uns empfohlen. Also haben wir beschlossen, es auszuprobieren.
Zuerst ist meine Frau zum Probetraining gegangen, und dann war ich dran. Da unsere Kinder noch recht klein waren, konnten wir nicht gleichzeitig trainieren, aber das hat gut funktioniert. Ich erinnere mich noch genau an mein erstes Probetraining: Es war im August 2021, ein Freitag. Am Donnerstag davor hatte ich noch abends Fußballtraining, und freitags stand ich dann um acht oder neun Uhr auf der Matte. Der Trainer sagte, ich solle mich erst mal zehn Minuten auf dem Crosstrainer aufwärmen. Ich stellte die Stufe auf 1 – und es war der reinste Horror. Diese zehn Minuten waren kaum auszuhalten. Heute kann ich darüber lachen, aber damals war das wirklich eine Herausforderung.
Ich begann mit einem Ganzkörpertraining, zwei- bis dreimal pro Woche. Am Anfang ging natürlich kaum etwas. Ich habe die Maschinen auf den niedrigsten Stufen genutzt, aber nach und nach konnte ich mich steigern. Das Schöne ist: Man sieht schnell Fortschritte. Sobald du die Gewichte erhöhen kannst, merkst du, dass dein Körper stärker wird, und das motiviert unheimlich.
Natürlich gab es auch Zweifel. Besonders am Anfang hatte ich immer ein wenig Angst, was die anderen im Fitnessstudio von mir denken könnten. Heute weiß ich: Den meisten Leuten ist es egal, was du machst. Jeder konzentriert sich auf sein eigenes Training, und hin und wieder gibt es jemanden, der dir hilft oder Tipps gibt. Aber grundsätzlich macht jeder sein Ding. Die Fitness-Community, so wie ich sie kennengelernt habe, ist sehr freundlich.
Mit der Zeit wurde ich immer besser. Es gab sogar Phasen, in denen ich so motiviert war, dass ich viermal die Woche trainieren gegangen bin. Das würde ich heute nicht unbedingt empfehlen, weil Muskeln Erholung brauchen, um zu wachsen. Ich fühlte mich fitter, aber optisch hat sich nicht viel verändert. Auch die Waage zeigte nicht das an, was ich erwartet hatte – im Gegenteil, mein Gewicht stieg sogar. Muskelmasse wiegt schließlich mehr als Fett, und zu dem Zeitpunkt hatte ich noch kein Fett verloren.
Mein erster Aha-Moment kam, als ich anfing zu zweifeln, ob das alles überhaupt funktioniert. Ich fühlte mich besser, aber optisch war der Erfolg nicht sichtbar. Schlimmer noch, die Waage zeigte dreistellig an und ich war bei 100,5 kg. Dann habe ich einen Gesundheits-Check gemacht, und das war ein echter Wendepunkt. Im Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart hat mich Dr. med. Holger Wolke (Grüße gehen raus!) untersucht. Er hatte eine moderne Waage, die Muskelmasse und Fettanteil misst, und konnte mir zeigen, dass ich bei den Muskeln für mein Alter im grünen Bereich lag – auch wenn die Muskeln noch unter einer Fettschicht verborgen waren.
Ich habe ihm erzählt, dass ich in der Vergangenheit viele Fehler gemacht habe, und Dr. Wolke gab mir einen Rat, den ich nie vergessen werde: „Schauen Sie nicht zurück, schauen Sie nach vorne.“ Er hat mich ermutigt, mit dem Krafttraining weiterzumachen und meine Ernährung umzustellen. Er empfahl mir die mediterrane Ernährung, und das war für mich der nächste große Schritt. Ab diesem Moment habe ich mich intensiv mit meiner Ernährung beschäftigt – das war der Game-Changer.
Also, wenn du dich fragst, ob Krafttraining etwas für dich sein könnte, dann probiere es einfach aus. Egal, wie du anfängst – wichtig ist, dass du anfängst. Du wirst schnell merken, dass du Fortschritte machst, und genau diese kleinen Erfolge werden dich motivieren, weiterzumachen. Der nächste Schritt? Vielleicht ein Probetraining – so wie ich damals.
Schau nicht zurück, schau nach vorne. Dein Körper wird es dir danken.
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